HUBER.HUBER
Copyright 2024
huber.huber and the authors
Viscum Stellatum - Parc de l'amour éternel
JARDIN LAUSANNE 2019
Jury-Preis
Comte / Meuwly (Adrien Comte, Adrien Meuwly), Architects ETH
huber.huber (Markus Huber, Reto Huber), Artists
Johannes Von Pechmann, Landscape Architect HSR
Messidor, im revolutionären Kalender der Monat der Ernte. So wurde der Platz genannt, als er der Stadt von der Kornhändlerfamilie André de Nyon geschenkt wurde. Der Platz war für den Getreideanbau bestimmt und fruchtbar. Heute steht die Qualität des Bodens im Widerspruch zu seinem Namen. Das Gelände wird nach und nach von Bauten eingenommen, von der Schule mit ihrer großen Turnhalle, aber auch von ihrem asphaltierten Hof.
Das Projekt „Viscum Stellatum - Park der ewigen Liebe“ hinterfragt den Umgang mit dem Boden: Wie kann diese nicht erneuerbare Ressource nachhaltig genutzt werden? Wo bleibt die Biodiversität im gepflegten Park?
Mit der Ansiedlung der Mistel, einer Epiphytenpflanze, die andere Pflanzen nutzt, um außerhalb des Bodens zu leben, bringt das Künstlerteam Wildheit in verdichteter Form in den kleinen Park.
Als Epiphyt beherrscht die Mistel die Kunst der Verdichtung und Klimatisierung, um die beste Lichtqualität zu erreichen, ein Faktor, der das Wachstum von Pflanzen auf dem Boden einschränkt. Mit ihren Beeren trägt die Mistel zur Artenvielfalt bei und zieht verschiedene Insekten und Vögel an. Darüber hinaus soll sie Frieden, Glück und Liebe bringen. Verliebte sollen sich unter dem Mistelzweig küssen, um ewige Liebe zu erlangen.
Das künstlerische Konzept ist so einfach wie brillant und zugleich skulptural und symbolträchtig. Ein 18 Meter hohes Dreibein, das den wertvollen Boden nur minimal beeinträchtigt, trägt eine riesige Mistelkugel, die von einem Dach geschützt wird. Die Mistelkugel mit einem Durchmesser von über 2 Metern lockt Vögel an, die die Mistelbeeren lieben.
Die Beerenkerne bleiben in den Schnäbeln der Vögel kleben, und um sie wieder loszuwerden, wetzen sie ihre Schnäbel an anderen Bäumen im Park, so dass dort neue Misteln wachsen und den Park allmählich in einen wilden Park der ewigen Liebe verwandeln.
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Messidor, the month of the harvest in the revolutionary calendar. This was the name given to the square when it was donated to the town by the André de Nyon grain merchant family. The square was intended for grain cultivation and was fertile. Today, the quality of the land is at odds with its name. The site is gradually being taken over by buildings, by the school with its large gymnasium, but also by its asphalted courtyard.
The project "Viscum Stellatum - Park of Eternal Love" questions the way we deal with the soil: How can this non-renewable resource be used sustainably? Where is the biodiversity in the manicured park?
With the establishment of mistletoe, an epiphyte plant that uses other plants to live outside the soil, the artist team brings wildness to the small park in a condensed form.
As an epiphyte, mistletoe masters the art of compaction and climatization to achieve the best quality of light, a factor that limits the growth of plants on the ground. With its berries, mistletoe contributes to biodiversity and attracts various insects and birds. It is also said to bring peace, happiness and love. Lovers are said to kiss under the mistletoe in order to achieve eternal love.
The artistic concept is as simple as it is brilliant and at the same time sculptural and symbolic. An 18-metre-high tripod, which only minimally affects the valuable ground, supports a huge mistletoe ball, which is protected by a roof. The mistletoe ball with a diameter of over 2 meters attracts birds that love the mistletoe berries.
The berry seeds stick to the birds' beaks and to get rid of them, they sharpen their beaks on other trees in the park, so that new mistletoe grows there and gradually transforms the park into a wild park of eternal love.