Garten der Wildnis

MoorArt 25 – Park Seleger Moor, Rifferswil CH

6. Juni – 31. Okotber 2025

Bei MoorArt25 wurden 9 arrivierte Künstler*innen aus allen Landesteilen und verschiedenen Regionen der Schweiz eingeladen. Sie nutzen dieses Hochmoor im Park Seleger Moor, diesen Garten der Wildnis als Inspiration, um ortsspezifische Installationen und künstlerische Interventionen zu präsentieren, die mit der natürlichen Landschaft in Dialog treten.

Lukas Bardill & Gabriela Gerber, Max Grüter, Huber.Huber, Ursula Palla, Valentina Pini, Augustin Rebetez und Julia Steiner

Idee und Umsetzung: Urs Amstutz (Projektleitung und Kurator) & das Team der ThalwilerHofKunst

Beiträge von huber.huber

*** Vogelhäuser: Park Selegermoor ***

«Vogelhaus», 2025 – huber.huber

Natürliche Nistplätze sind im urbanen, zubetonierten Raum selten geworden. Der Mensch versucht, den verloren gegangenen Lebensraum durch Nistkästen zu ersetzen, nach dem Vorbild menschlicher Behausungen – also Architektur im Kleinen. Eine unzulängliche Massnahme. Seit 2005 bauen huber.huber Nistkästen aus Abfallmaterialien im urbanen Raum. In diesem Projekt, das sich von ihren bisherigen Arbeiten unterscheidet, verwenden sie Abfälle aus dem Gartenbau. Auch an idyllischen Orten wie diesem Garten fallt eben Abfall an, die huber.huber zu kleinen Häusern für Vögel verwandeln.

Material: Abfall der Gärtnerei, Schrauben und Nägel

*** Schöne Neophyten ***

An unerwarteter Stelle – in einem kleinen Moorweiher oder im Verkauf – tauchen im Park fremdartige Pflanzen auf.

Neben den Neophyten selbst ist auch die globale Erwärmung ein zentrales Thema dieser spielerischen Arbeit – sie trägt wesentlich zur Verschiebung von Pflanzenarten bei. Die Intervention wirft spannende Fragen auf:
Sind Neophyten, die als „fremd“ wahrgenommen werden, immer negativ?
Wann wird das Fremde zum Vertrauten?
Sollen Neophyten als „schöne Fremde“ betrachtet werden – oder zählt allein ihre ökologische Wirkung?

Material: Keramik glasiert

*** Shelter ***

Diese Aluminiumkonstruktion mit vier alten Kirchenfenstern bildet eine Art Zelt, einen Unterstand.
«Shelter» (Schutz, Obdach) eröffnet ein Feld für vielfältige Assoziationen: Ist es vielleicht eine Behausung aus Weggeworfenem, die einem Waldmenschen gehört?
Dient sie als Zufluchtsort für Schutzsuchende oder als Unterschlupf für Tiere?
Könnte die Natur in diesem Zusammenhang als eine neue Form der «Kirche» oder als spiritueller Raum verstanden werden?

Material: antike Kirchenfenster, Aluminium