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Edition "Menschen, liebet einander" 2014

Karten "Menschen, liebet einander", 3 verschiedene WebStamps 0.85 CHF (Schweizerpost) Soldatenbriefmarken mit digital übermalten Soldaten

Auflage je Karte 150 Exp.
für edition fästing plockare / Lokal-int., Biel

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Menschen, liebet einander

2010, ca. 4500 Postkarten, Masse variabel (Installationsansicht Aagauer Kunsthaus)

Max Daetwyler (1886 - 1976) reiste zu den Machtzentren und Krisenherden der Welt und trat für den Weltfrieden und die Abrüstung ein. Bei diesem aussichtslosen Kampf verlor er fast alles was er hatte.

Max Daetwylers Vorhaben, in Deutschland Karten mit der Aufschrift „Menschen, liebet einander“ zu drucken und auf der Strasse zu verteilen, wurde 1934 von der Gestapo verhindert. Die Karten wurden nie gedruckt.

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Protest

2010, Kohle auf Papier, 230 x 140 cm; (Sammlung Aargauer Kunsthaus)

Wegen eines übermalten Altars beinahe entmündigt

Die Öffnung des historischen Fotoarchivs der Stadtpolizei das Polizeifoto einer Protestaktion des Friedensaktivisten Max Daetwyler zutage. Darauf ist das übermalte Altarbild eines Soldaten in der Antoniuskirche im Kreis 7 zu sehen. Am 8. Dezember 1933 betritt der selbsternannte Friedensapostel Max Daetwyler die Antoniuskirche beim Kreuzplatz. In seinen Händen trägt der bärtige Mann einen Pinsel und einen kleinen Topf mit weisser Farbe. Beides hat er kurz zuvor in der Drogerie Wernle an der Augustinergasse gekauft.

«Kirche verrät Liebeslehre»

In der Kirche schreitet Daetwyler zielstrebig in den hinteren Teil direkt vor ein Freskengemälde, das neben dem Altar steht. Das Wandbild, 1919 vom Kunstmaler Fritz Kunz geschaffen, zeigt den heiligen Antonius beim Verteilen von Brot an die Armen. Unter den Bittstellern ist im Vordergrund ein kniender Soldat in Felduniform zu sehen, der für seine Witwe Fürbitte leistet. Daetwyler legt eine Decke auf den Altar, steigt hoch und taucht den Pinsel in die Farbe. «Ich habe nicht lange gebraucht zum Überstreichen des Soldaten», gibt er später der Bezirksanwaltschaft zu Protokoll. Nach der Aktion telefoniert Daetwyler mit ein paar Zeitungsredaktionen, denen er gleichentags bereits schriftlich den Grund für sein Vorhaben mitteilte: «Zum Protest gegen eine heuchlerische, lügenhafte Kirche, die auf der einen Seite die Liebeslehre des Jesus von Nazareth vertritt und auf der anderen Seite den Staat und den Militarismus verherrlicht und damit zu Judas wird an der Lehre des Jesus und an ihm selbst. (...) Sozialisten und Christen verraten von neuem ihre Ideale wie Anno 1914 und machen sich damit vor den Menschen und vor Gott schuldig, eine neue Katastrophe, einen neuen Krieg zu ermöglichen.» (Tages-Anzeiger; Benno Gasser. 21.11.2009)

Bis die Presse in der Kirche war, hatte die Polizei die Übermalung bereits entfernt, somit hat die Öffentlichkeit das übermalte Altarbild nie zu sehen bekommen. huber.huber haben das Polizeibild umgesetzt. Das Format entspricht beinahe dem Original. Die Zeichnung wurde 2010 im Aargauer Kunsthaus gezeigt.

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